Er war der Weiße mit der schwarzen Stimme. Und er war es, der mit der Musik der Schwarzen den großen Reibach machte: Elvis Presley, Ikone des Rock´n´Rolls.
Und da sein Tod nur eine große Verschwörungstheorie ist, haben ihn die Kulturgottesdienste zu einem Gastspiel in Schinna überreden können. Am 25. April im Kulturzelt des Pigletcircus
Um kulturelle Aneignung wird es gehen. Ein Begriff, der seit einigen Jahren durch die Diskussionen geistert, zuletzt um die Neuverfilmung der Winnetougeschichte. Während im wissenschaftlichen Diskurs der Begriff neutral gebraucht wird, ist er im Feuilleton immer wieder ein Stein des Anstoßes. Sowohl linke Aktivisten, wie auch die Neofaschisten der Identitären Bewegung verwenden den Begriff und füllen ihn jedoch auf völlig verschiedene Art und Weise.
Anhand des Lebens und Schaffens von Elvis Presley und anhand von biblischer Überlieferung soll im Kulturgottesdienst ohne Aufregung durchgespielt werden, ob kulturelle Aneignung etwas ist, das abzulehnen oder zu begrüßen ist.
Und natürlich wird Musik zu hören sein. Stiggi Thunders aus Hildesheim leiht Elvis seine Stimme und so gibt es anstatt „Großer Gott wir loben dich“ den Jailhouse-Rock und Love me tender. Stiggi Thunder, mit bürgerlichem Namen Jens Stieghahn, steht mittlerweile seit über 30 Jahren auf der Bühne mit Musik der 50er und 60er Jahre.
Pastor Florian Schwarz freut sich auf den Abend und die Arbeit mit einer Künstlerbiographie. Nach Marilyn Monroe, Hildegard Knef und Marlene Dietrich ist mal wieder eine männliche Lebensgeschichte dran. Gerade die Ikonen, die Geschichten von Menschen zu denen jeder sofort ein Bild und eine Geschichte im Kopf hat, reizt den Theologen dazu, diese Leben unter einem bestimmten Gesichtspunkt zu beleuchten. Einen weiteren Vorteil sieht Schwarz darin, dass er so nicht auf die aktuellen Beispiele zurückgreifen muss, die in der öffentlichen Diskussion oft schon festgefahren sind.